Grüne Radtour voller Erfolg 3. Juli 20253. Juli 2025 Start zur Grünen Radtour 2025. Foto Dirk Lohmann Am Sonntag den 29. Juni hatte unser Kreisverband organisiert von Sprecher Uwe Rahn zur ersten „grünen“ Radtour geladen, die Spaß, gegenseitiges Kennenlernen und den Besuch interessanter Infopunkte miteinander verband. Los gings an der Gerolsteiner Helenenquelle, wo die knapp 20 Teilnehmer*innen ihre Trinkflaschen mit herrlich frischem und kühlem Mineralwasser füllen konnten – allein das schon ein Highlight. Unterhalb der Kasselburg und bequem an der Kyll entlang ging es nach Bolsdorf bei Hillesheim, wo wir ins Bolsdorfer Tälchen abzweigten. Hier übte das wiedereröffnete wunderschöne Kaffee „Am Alten Backhaus“ fast unwiderstehliche Anziehungskräfte aus, aber wir mussten weiter, denn schließlich warteten unterwegs noch einige Referenten auf uns, die wir nicht zu lang in der glühenden Hitze stehen lassen wollten. Foto: Dirk Lohmann Am erstem Infostopp erklärte Gisela Rau, die Sprecherin des Ortsverbands Kylltals, kurz die geologischen und ökologischen Besonderheiten des Tälchens, das mit seiner erstaunlichen Vielfalt auf kleinem Raum so etwas wie die „Eifel in klein“ darstellt und ein gutes Modell für die Vereinbarkeit von touristischer Nutzung, (ökologischer) Bildung und Naturschutz darstellt. Kalkmagerwiesen wechseln sich hier mit Laubwald und Bachauen als Überflutungsflächen ab, Feuersalamander und Märzenbecher haben Heimat gefunden. Ergänzt wurden die Ausführungen von unserem Verbandsgemeinderatsmitglied Hendrik Eltze, der Wissenswertes zu Hochwasserschutzmaßnahmen beitragen konnte. Weiter ging es zum nächsten Stopp nach Basberg, wo wir eine Verabredung mit dem Ortsbürgermeister Franz-Josef Diederichs hatten: Wir wollten unbedingt wissen, was Basberg anders macht, denn hier gab es bei der letzten Bundestagswahl sage und schreibe 40% der Stimmen für die Grünen und keine einzige für die AfD! Unterm schattigen Pavillon und mit kühlem Getränk in der Hand wurden wir unfassbar gut empfangen und bewirtet – na gut, zugegeben lag es auch daran, dass des Bürgermeisters Sohn just seinen 18. Geburtstag feierte, aber netterweise nichts dagegen hatte, dass wir uns unter seine Gäste mischten! Schnell wurde klar: In Basberg funktioniert die Dorfgemeinschaft noch. In dem nur 90 Einwohner zählenden Örtchen werden alle die Gemeinschaft betreffenden Entscheidungen gemeinsam besprochen und getroffen, jeder wird gehört, alle machen mit. So entstand mit viel Eigenleistung ein neues Dorfgemeinschaftshaus, dessen PV-Anlage auf dem Dach den gesamten kommunalen Strombedarf deckt. Für die steilen Hänge des ortsbildprägenden Katzenbergs wurde gemeinsam ein Beweidungsprojekt mit Ziegen beschlossen, um den Maschineneinsatz dort zu minimieren – und das Dorf kümmert sich gemeinschaftlich um die Ziegen. Franz-Josef Diederichs hatte noch vieles mehr zu erzählen, aber die Quintessenz war: Extreme Randparteien wählt, wer unzufrieden ist, sich abgehängt, nicht gehört und machtlos fühlt. Die Mitte der Parteien stärkt man durch Stärkung der Mitte der Gesellschaft. Vielleicht kann man sich für die größere Politik tatsächlich ein gutes Beispiel an dem wunderbaren Mikrokosmos Basberg nehmen! Foto: Dirk Lohmann Frisch gestärkt und motiviert schafften wir den steilen Anstieg nach Auel und am Aussichtspunkt Steffelner Kapellchen vorbei nach Steffeln zum Gasthof Sünnen, wo kurz ein heftiger Kampf um die begehrten Schattenplätze auf der sonnengefluteten Terrasse entbrannte. Am Ende waren alle runtergekühlt und satt und konnten weiterradeln zum Eichholzmaar, wo uns Herr Grasediek von der Eifelvereins-Ortsgruppe Steffeln schon erwartete. Beim Rundgang ums rund einen Hektar große Maar sprudelte das Wissen über den Vulkanismus in der Eifel, die Entstehung des Maars und dessen Renaturierung im Jahr 2008 nur so aus ihm heraus. Das zuvor stets feuchte, aber vermoorte Maar war zu Beginn des letzten Jahrhunderts zur landwirtschaftlichen Nutzung trockengelegt worden, nun aber ist es seit 2008 wieder ein zwar flaches, aber freies Gewässer, um das sich seitdem ein dichter Gürtel aus Schilf, Seggen, Hecken, Sträuchern und Bäumen gebildet hat – paradiesische Bedingungen für Insekten, Vögel und Reptilien aller Art. Nachdem einer Teilnehmerin von bestens ausgerüsteten und bewanderten Profi-Radfahrern aus unserer Mitte mit der Montage eines neuen Schlauchs mal eben am Wegesrand über einen Platten hinweggeholfen werden konnte, ging es weiter zum Infopunkt der Römischen Villenanlage in Duppach, wo uns das Ehepaar Surges erwartete und die spannende Geschichte der ersten Funde und der Ausgrabungen erklärte. In Sichtweite der wichtigen Römerstraße von Trier nach Köln hatten reiche römische Gutsherren ein eindrucksvolles Anwesen in schönster Lage errichtet, zu dem neben Wohn- und Stallgebäuden auch eine Eisenschmelze gehörte hatte. Das Besondere an dieser Fundstelle waren jedoch die beiden über 20 m hohen und reich mit Sandsteinreliefen und -figuren bestückten Grabsäulen, die heute zum UNESCO-Kulturerbe zählen. Es war wirklich spannend zu erfahren, wie ausgefeilt die handwerkliche Technik der Römer damals war – vieles bekämen wir so heute wahrscheinlich gar nicht mehr hin, oder wie schlägt man ein Nagelloch in eine Bruchsteinplatte, ohne dass diese zersplittert? Fast schon ein bisschen lebendig wurden die „Duppacher Römer“ vor dem inneren Auge und man fragte sich, wer diese Leute wohl waren, wo sie herkamen, was sie dachten und fühlten und wie es ihnen erging, als sie vor rund zweitausend Jahren hier am Hang des Duppacher Weihers, übrigens auch ein Trockenmaar, siedelten und eine offensichtlich so reiche Kultur mit in die arme Eifel brachten. Foto: Dirk Lohmann Fast nur noch bergab und durch schattige Wälder ging es über Oos und Müllenborn zurück zum Ausgangspunkt nach Gerolstein, wo wir verschwitzt, aber zufrieden nochmals beisammenstanden und Fazit zogen: Das müssen wir wiederholen! Nicht nur hat man seine Heimat nochmals aus ganz anderen Blickwinkeln gesehen und dabei viel Spannendes erfahren, sondern konnte sich beim entspannten Radeln unterwegs ganz wunderbar mit immer wechselnden Gesprächspartnern austauschen und sich ungezwungen kennenlernen. Ein Riesendank geht an Uwe Rahn für die tolle Planung und Organisation der Tour, die ihn unterwegs so manches Mal dazu nötigte, einhändig radelnd zu telefonieren, um dem nächsten Referenten anzukündigen, dass es doch ein wenig später würde. Wir freuen uns auf eine neue Tour im nächsten Jahr!
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