Nässere Winter, trockenere Sommer: Diskussionsabend zu Klimawandel in der Eifel stieß auf großes Interesse 21. Februar 202521. Februar 2025 Der Wartesaal des Historischen Bahnhofs in Üxheim-Ahütte platzte am vergangenen Mittwoch (19.02.2025) aus allen Nähten, als der Grüne Ortsverband Kylltal zu einem Diskussionsabend zum Klimawandel geladen hatten. Offensichtlich brannte das Thema, das in allen Wahlkampf-Debatten kaum angesprochen wurde, vielen Menschen auf den Nägeln: Was genau erwartet uns da in den nächsten Jahren? Nach einem kurzen Impulsvortrag, der anhand von Messwerten und Verlaufskurven den Trend von 1881 bis heute eindrücklich veranschaulichte, stellten die sechs geladenen Experten aus Land-, Forst- und Bauwirtschaft, Naturschutz und Fremdenverkehr jeweils aus ihrer Sicht dar, woran sie die Auswirkungen in ihrem Berufsalltag sehen. Forstamtsleiter Johannes Pinn aus Hillesheim erklärte eindrücklich, wie sich der Klimastress auf den Wald auswirkt und wie dieser sein Gesicht in den nächsten Jahrzehnten wandeln wird. Weniger augenfällig, aber nicht weniger dramatisch in ihren Auswirkungen sind die Veränderungen in der niedrigeren Vegetation, wie Biologe Torsten Weber am Beispiel von Seggen und anderen feuchtliebenden Gräsern erläuterte. Landwirt Norbert Meyer aus Duppach freut sich zwar einerseits über längere Vegetationsperioden, kämpft aber andererseits mit viel zu nassen und daher nicht befahr-oder beweidbaren Böden im Frühjahr und Herbst bedingt durch die weiter zunehmende ungleiche jährliche Niederschlagsverteilung. Hannsjörg Pohlmeyer, Hauptnaturschutzwart des Eifelvereins und Berater im Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, erklärte, warum der Eifelverein ein Positionspapier zum Thema Klimaschutz herausgegeben hat und warum das Bauen mit Holz kein Widerspruch dazu ist, dass es unseren Wäldern schlechter geht. Zum Thema klimafreundliches Bauen und Hochwasserschutz berichtete Architekt sowie Verbandsgemeinderats- und Kreistagsmitglied Hendrik Eltze aus Gerolstein. Ergänzt wurde die Expertenrunde mit dem Vorsitzenden der Jugendvertretung der VG Gerolstein, Paul Schädlich, der erfrischend engagiert für die Interessen seiner Generation eintrat. Klar wurde: Klimaschutz kann nicht funktionieren, wenn er nur von oben verordnet wird – die Menschen müssen ihn verstehen und leben. Wie komplex und multifaktoriell das Thema ist, wurde im Laufe des lebhaften und konstruktiven Austauschs untereinander und mit dem Publikum immer deutlicher: „Wir wissen gar nicht, was passiert, wenn wir an irgendeiner Strippe des Ökosystems ziehen.“ Die wenigstens teilweise gute Nachricht lautete: Wir können noch etwas tun – aber die Zeit dazu drängt. Da die Zeit trotz eines langen Abends als zu kurz dafür empfunden wurde, auf alle Teilthemen intensiver einzugehen, sind vertiefende Folgeveranstaltungen angedacht.
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