Verbreiterung der Brücke in Gerolstein-Oos ist ein Schildbürgerstreich

Droht eine Schildbürgerstreich in Oos?

Durch das Hochwasser im Juni 2021 ist auch in Gerolstein-Oos eine Brücke, die lediglich als Zufahrt für einen Gewerbebetrieb genutzt wird, schwer beschädigt worden. Im Bauausschuss der Stadt wurde nun die Planung des Neubaus der Brücke beraten. Die vorgestellte Planung sieht einen verbreiteten Neubau der Brücke vor, da über die Brücke zukünftig auch die Anbindung von Oos an den über die ehemalige Bahntrasse Gerolstein-Prüm führenden Radweg erfolgen soll.

Laut der vorgelegten Planung (Downloadlink: https://session.gerolstein.de/bi/getfile.asp?id=195796&type=do) , sind für die neue Brücke 3,00 m als Fahrweg und zusätzlich noch 1,50 m für Radfahrer vorgesehen

Die Gesamtkosten der geplanten Brücke belaufen sich laut Schätzung auf knapp 1 Mio Euro. Die Schäden an kommunalen Einrichtungen durch das Hochwasser im Juni 2021 werden normalerweise zu 100% vom Land übernommen. Hier ist aber wegen der Verbreiterung nur eine 90%ige Förderung vorgesehen. Daraus ergibt sich, dass die Verbreiterung ca 100.000 € kosten soll. Zwar soll es hierfür wiederum eine 60%ige Förderung für den Radweg geben. Der Haushalt der Stadt würde damit aber immer noch mit 40.000 € belastet. Abgesehen davon, sind natürlich auch die übrigen 60.000€ Steuergelder.

Die Stadtratsfraktion der Grünen kritisieren die Planung einer zusätzlichen Radspur auf der Brücke als völlig überdimensioniert und verzichtbar, da die Brücke lediglich der Anbindung eines Gewerbebetriebes dient und daher ein äußerst geringes Verkehrsaufkommen hat. Es wird hier nur äußerst selten zu Begegnungsverkehr kommen. Die Anbindung von Oos an den geplanten Radweg kann somit auch ohne die Verbreiterung über die neue Brücke erfolgen. Wir Grüne fordern daher, dass die Brücke nur in der ursprünglichen Breite wieder hergestellt wird. Alles andere ist pure Steuerverschwendung und käme ansonsten einer Bewerbung für das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler gleich.