Schließung der chirurgischen Abteilung im St. Elisabeth Krankenhaus Gerolstein kommt nicht überraschend! 28. Dezember 2020 Gemeinsame Presseerklärung der Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen im Stadt- und Verbandsgemeinderat Gerolstein und Kreistag Vulkaneifel Es zeugt nicht gerade von einer wohlwollenden Haltung vom Träger des Krankenhauses in Gerolstein, drei Tage vor Heiligabend die Mitarbeiter*innen, Bürger*innen und die Region über die Schließung der chirurgischen Abteilung zum Ende des Jahres zu informieren. Das gleiche Vorgehen, nur von einem anderen Träger, wurde bei der Schließung der Geburtshilfe in Daun praktiziert. Sich jetzt über die Entscheidung des Trägers zu empören ist jedoch teilweise Augenwischerei. Die Zeichen des letzten Jahres deuteten genau auf die Schließung der Abteilung hin. Die Gründe liegen eindeutig in einer falschen Gesundheitspolitik aus den 1990er Jahren, wie sie von Bund und Ländern zu verantworten ist. Damals wurde von Horst Seehofer die Privatisierung unseres Gesundheitswesens auf den Weg gebracht. Während der Regierung Schröder wurden von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt weitere Verschärfungen eingeführt. Ein gravierendes Problem ist dabei die Fallzahlenberechnung. Heute ist die Schließung einzelner Abteilungen und ganzer Krankenhäuser eine rein materielle, betriebswirtschaftliche Entscheidung, bei der die Versorgung des Menschen nachranging ist. Hier muss die Empörung ansetzen und es muss endlich auf Landes- und Bundesebene – beide mit SPD Regierungsbeteiligung – für eine Reform des Gesundheitswesens zum Wohl der Menschen gekämpft werden. In naher Zukunft müssen diese Fragen beantwortet werden: Hat die Innere Abteilung im St. Elisabeth Krankenhaus noch eine Zukunft oder wird diese in ein paar Monaten ebenfalls geschlossen, weil der Chefarzt in den Ruhestand wechselt und keine Nachfolger*in in Sicht ist?Steht womöglich auch der Standort des Dauner Krankenhaus zur Disposition?Was werden Landespolitik und Landkreis unternehmen, um weitere Schließungen in den nächsten Jahren zu verhindern?
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