Antrag Kreisausschusssitzung am 15.06.2020 – ÖPNV Müllenborn und Oos

Aktuell werden die Gerolsteiner Stadtteile Müllenborn und Oos werktags im 2-Stunden Takt über die Linie 411 Gerolstein-Prüm sehr gut im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden. Die Linie 411 wird jedoch im Dezember 2020 eingestellt. Ab dann wird es im Rahmen des neuen LinienbündelsSchneifel stündliche Busverbindungen zwischen Gerolstein und Prüm geben, die aber die beiden Gerolsteiner Stadtteile Müllenborn und Oos nicht mehr anfahren.

Erst im Dezember 2023 soll das neue Linienbündel Kylltal eingeführt werden. Darin ist dann die Anbindung von Müllenborn und Oos im 2-Stundentakt über einen Rufbus geplant. In der Zeit von Dezember 2020 bis Dezember 2023 sollen die beiden Ortsteile nur über den Schulbusverkehr angebunden werden. Dies stellt für drei Jahre eine nicht vertretbare deutliche Verschlechterung des ÖPNV-Angebots für die Bürger*innen der Gerolsteiner Stadtteile Müllenborn und Oos dar. Alle Anstrengungen zum Klimaschutz, mehr Verkehr vom Auto auf den ÖPNV zu verlagern läuft dem zuwider und ist daher nicht zu vertreten. Auch im Hinblick auf die Bürger*innen, die kein Auto fahren können, ist dies nicht hinnehmbar. Die beiden Stadtteile werden in ihrer Attraktivität und die Bürger*innen in ihrer Mobilität geschwächt, was vor allem die junge, sowie die ältere Generation trifft. Zudem werden dem ÖPNV Kund*innen und damit auch Einnahmen verloren gehen, die anschließend erst mühsam zurück gewonnen werden müssen.

Offensichtlich handelt es sich hier um eine Fehlplanung des Eifelkreises Bitburg Prüm, des Zweckverbandes SPNV Nord in Koblenz, sowie des Zweckverbandes VRT in Trier, da dieses Linienbündel unter deren Zuständigkeit fällt. Denn über 600 Bürger*innen der beiden Ortsteile im Vulkaneifelkreis werden für insgesamt 3 Jahre vom ÖPNV abgeschnitten, da von Dezember 2020 bis Dezember 2023 nur noch Schulbusverkehr geplant ist. Bei der Planung dieser Linie sind bis Prüm leider, bis auf den Gerolsteiner Stadtteil Lissingen, nur weitere Ortschaften des Eifelkreises Bitburg-Prüm (Büdesheim, Wallersheim, Fleringen) berücksichtigt worden. Des Weiteren ist diese Streckenführung zwischen Gerolstein und Prüm mit der Linie 411 seit Jahren in der Bevölkerung etabliert, so dass eine geänderte Linienführung hier nicht sinnvoll ist. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die neue Streckenführung die beiden Ortschaften Müllenborn und Oos nicht mit einbindet, da selbst die geographische Lage dies anbietet.

  1. Wir bitten diesbezüglich um einen aktuellen Sachstandsbericht in der Kreisausschusssitzung am 15.06.2020
  2. Der Kreisausschuss fordert den VRT auf, zu prüfen, welche Lösungen hier noch möglich sind.

Beispielsweise könnte eine Interimslösung durch einen Rufbuseingerichtet werden, wie es bereits bis Dezember 2021 auf der Linie 505 Daun-Meisburg angebotenwird. Da es sich um eine kurze Rufbuslinie handelt, wird der Bus nur entsprechend dem tatsächlichem Bedarf fahren.

Alternativ könnte das neue Linienbündel Schneifel (künftig 460 und 465) zumindestens im 2 Stunden-Takt die beiden Ortschaften Müllenborn und Oos mit einbinden, da dies räumlich nur eine kurzer Umweg der Linie ist und eine schnelle Umsetzung möglich wäre.